Selektiver Rückbau

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Selektiver Rückbau meint den kontrollierten Abbruch eines Bauwerks. Dies setzt nicht nur die Berücksichtigung statischer Gegebenheiten voraus, sondern ebenso die Einhaltung gesetzlicher Rahmenvorschriften. Ein Beispiel ist das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Es zielt auf den Ausschluss von Gefahrenstoffen – Farben, Asbest, konterminierte Materialien – aus dem Wertstoffkreislauf. Selektiver Rückbau vollzieht sich nicht in Eigendynamik. Basis dafür ist eine detaillierte Planungsvorgabe. Hohes Fachwissen und langjährige Erfahrungen in der Realisierung entsprechender Projekte sind dazu notwendig. Daher beauftragt man mit dieser anspruchsvollen Aufgabe profilierte Bauingenieurbüros. Spezialisten leiten u.a. auch die Arbeiten zur Diagnostik schadstoffbelasteter Bauteile sowie die Kontrolle der Arbeitsfortschritte.

Selektiver Rückbau in praktischen Einsatzbereichen

Rückbaumaßnahmen sind von Kommunalbauten oder Industriekomplexen bekannt. Diese Gebäude stellen Konglomerate verschiedenster Materialien dar.
Daher muss man gefährdende Stoffe bereits während der Abrissarbeiten filtern. Herkömmliche Abrissverfahren wie Sprengung oder Einsatz einer Abrissbirne eignen sich nicht dazu. Diese Maßnahmen führen zur Materialvermengung. Hingegen ermöglicht selektiver Rückbau die Identifikation und Aussonderung von Gefahrenstoffen. Dieses Abbruchverfahren basiert auf einer sorgsamen Demontage des abzubrechenden Gebäudes. Dies betrifft den vollständigen Baukörper oder den Rückbau bis zum Rohbau. Häufig werden dabei Schutzmassnahmen wie Atemschutz und Absaugvorrichtungen notwendig.

Intentionen

Dem Gedanken des Umweltschutzes entspricht die Identifikation und Aussortierung von Gefahrenstoffen sowie die Sortierung der Abbruchteile nach Materialarten. Hinzu kommt, dass selektiver Rückbau mit der Recycling-Idee verbunden ist. Unschädliche Baumaterialien werden dabei der Wiederverwertung zugeführt. So entstehen aus Abrissmaterial wertvolle Verbundstoffe oder Straßenbeläge. Durch dieses Recycling entfallen Kosten für Rohstoffeinkauf sowie Entsorgungskosten. Deshalb ist selektiver Rückbau wesentlich vorteilhafter als konventioneller Abriss. Weiterhin werden Schadstoffe dem Wertstoffkreislauf bei kontrolliertem Rückbau entzogen. Dieses Material gelangt ohne Umwege auf dafür vorgesehene Deponien. Damit trägt selektiver Rückbau zum Abbau von Gefährdungen für den menschlichen Organismus bei.

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