Wanddurchbruch Kosten

Im Zuge von Umbauarbeiten wird oftmals der Wunsch nach mehr Licht bzw. größeren Räumen geäußert. Hier kommen die Wanddurchbrüche zum Einsatz. Sie dienen der Verbindung von zwei Wohnräumen mittels einer Tür oder zum Einbau eines Fensters. Diese Durchbrüche können durch unterschiedliche Materialen wie Beton oder Mauerwerk hergestellt werden. Genau so vielfältig wie die Gründe einen Wanddurchbruch durchzuführen, ist die Vorgehensweise bei der Erstellung. Die jeweilige Vorgehensweise wirkt sich auf die Kosten für das Projekt „Wanddurchbruch“ aus. Wanddurchbrüche können mit einem Vorschlaghammer bzw. Abbruchhammer oder einer Betonsäge hergestellt werden. Dabei erweisen sich die ersten beiden Methoden zwar als schnell und billiger, aber die Nacharbeiten sind nicht zu verachten. Die Bruchkante an der Seite muss aufwändig nachgearbeitet werden und das Mauerwerk wird durch die Erschütterungen beeinträchtigt. Das Ergebnis eines Wanddurchbruchs mit einer Betonsäge ist viel präziser, da hier keine Bruchkanten entstehen sondern saubere Sägeschnitte. Durch den Einsatz von Wasser als Kühlmittel, wird die Staubentwicklung auf ein Minimum reduziert. Da Wanddurchbrüche sehr komplex sind, setzen sich die Kosten aus vielen unterschiedlichen Faktoren zusammen. Bevor Sie ein Abbruchunternehmen zwecks Durchführung eines Wanddurchbruches kontaktieren, sollten Sie folgende Faktoren kennen.

Wanddurchbrüche – Zusammensetzung der Kosten

Das eigentlich Sägen eines Durchbruchs ist schnell erledigt, sofern die Vorarbeiten abgeschlossen sind. Zu den Vorarbeiten zählen:

  1. (keine Vorarbeit auf der Baustelle) – Bei tragenden Wänden müssen statische Berechnungen durchgeführt und die Art des Mauersturzes bzw. des Stahlträgers ermittelt werden. Diese werden von Tragwerksplanern durchgeführt und sind bei jeden Durchbruch unerlässlich. Die Kosten für evtl. auftretenden Folgeschäden sind um ein vielfaches Höhe, als die Kosten für den Durchbruch. Statische Berechnungen für Wanddurchbrüche kosten zwischen 300 € – 2500 €, je nach Komplexität des Durchbruchs.
  2. Sicherungsmaßnahmen sind bei tragenden Wänden erforderlich. Hier werden Stahlstützen jeweils vor und hinter dem Wanddurchbruch unter der Decke befestigt. Diese Arbeiten werden im Stundensatz abgerechnet.
  3. Folienabklebearbeiten – Beim Sägevorgang wird Kühlwasser für das Diamantsägeblatt eingesetzt. Das Wasser bindet den Staub und die Arbeiten können staubfrei durchgeführt werden. Die Sicherungsmaßnahmen werden zum Stundensatz abgerechnet. Der Stundensatz variert von Unternehmen zu Unternehmen. Hinzu können die Kosten für Kleinmaterial wie Folie, Silikon zur Abdichtung, Klebeband, die als Pauschalpreise in Rechnung gestellt werden.
  4. Wand aus Beton = In den Ecken des Wanddurchbruchs, werden mit einem Kernbohrgerät Eckbohrungen durchgeführt. Dadurch lassen sich die Betonteiles des Durchbruchs später besser ausbauen und auf das “Überschneiden” mit der Säge kann verzichtet werden. Die Preise für Kernbohrungen sind abhängig vom Durchmesser und von der Bohrtiefe. Genauere Informationen zur Preisbildung bei Kernbohrungen finden Sie hier.

Nach der Erstellung der Kernbohrungen, wird die Führungsschiene für die Wandsäge befestigt und die einzelnen Segmente der Wand gesägt. Handelt es sich nicht um Beton sondern um Mauerwerk, wird die Arbeit mit einer Handsäge ausgeführt. Die Kosten für das Sägen werden i.d.R. nach qm Schnittfläche errechnet. Diese liegen im Bereich von 80 € – 300 € / qm + MwSt (Der ermittelte Preis basiert auf Angaben von 20 unterschiedlichen Abbruchunternehmen). Ein Wanddurchbruch mit den Maßen (1,00 m Breite x 2,00 m Höhe, 0,25 m Wandstärke) hat also 0,5 qm Schnittfläche und kostet demnach zwischen 40 € – 150 €. Hinzu kommen die Kosten für Teilungsschnitte. Bei der angegeben Spanne handelt es sich lediglich um die reinen Sägekosten. Um die Gesamtkosten zur ermitteln, müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden. 

  1. An und Abfahrt zu Baustelle (Abrechnung nach gefahrenen KM oder einem Pauschalpreis)
  2. Einrichtung der Baustelle (Pauschalpreis oder Abrechnung nach Stunden)
  3. Zuschlag für Arbeiten an Wochenenden und Feiertagen
  4. Stahlzuschlag bei Stahlabschnitten, da hier ein erhöhter Verschleiß besteht.
  5. Sollte ein Sturz eingebaut werden müssen, wird dieser ebenfalls berechnet. Bei einem 1 m breiten Wanddurchbruch reicht ein einfacher Mauersturz aus dem Baumarkt für 15 €. Bei größeren Öffnungen, wird ein Stahlträger benötigt, der dementsprechend mehr kostet. Der die Zeit für den Einbau wird berechnet. Entweder werden die Stunden in Rechnung gestellt, oder das Unternehmen setzt einen Pauschalpreis an.
  6. Entsorung des Bauschutts. Entweder wird hier ein Pauschalpreis vereinbart oder nach m³ abgerechnet

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kosten pro qm Schnittfläche zum alleinigen Preisvergleich nicht ausreichend sind, denn die aufgeführten Nebenkosten sind um ein Vielfaches höher. Um die Gesamtkosten für einen Wanddurchbruch zu ermitteln, habe ich 20 Unternehmen angefragt und 9 ganz unterschiedliche Preise erhalten. Diese reichten von 880 € – 1900 € + MwSt. für einen Durchbruch mit einer Größe von 2,00 m (Länge) x 2,00 m (Breite) in eine 25 cm starke Wand aus Mauerwerk.

Tragen Sie alle Informationen zusammen und richten dann Ihre Anfrage an ein Abbruchunternehmen. Die genauen Kosten für einen Wanddurchbruch können ohne diese Informationen nicht präzise ermittelt werden. Liegen alle Daten vor, vereinbaren Sie mit dem Unternehmen für den Wanddurchbruch einen Festpreis, damit es im Nachhinein nicht zu Mehrkosten kommt. 

 

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