Einziehen
Das Einziehen ist alternativ unter der Bezeichnung Einreißen bekannt. Dieses Abbruchverfahren basiert auf der Nutzung von Zugkräften. Diese entwickelt ein mit Ketten, Seilen oder einem Abbruchkopf ausgestatteter Hydraulikbagger.
Zudem muss das Gerät über eine Zugvorrichtung verfügen. Dies kann beispielsweise ein Greifzug oder Winden sein.
Voraussetzungen
Der Einsatz dieses Abbruchverfahrens kann bei Bauteilen erfolgen, deren Durchmesser bis zu sechzig Zentimeter beträgt. Möchte man Betonbauten mit diesem Verfahren abreißen, sollten die Bauelemente den Durchmesser von zwanzig Zentimetern nicht überschreiten.
Das Einziehen eignet sich nicht für hohe Bauten wie beispielsweise Hochhäuser, Türme, Silos oder Schornsteine. Die Wucht potenziell herabfallender Bauteile stellt ein unkalkulierbares Unfallrisiko dar. Darüber hinaus wird es mit zunehmender Bauhöhe schwieriger, Zugwirkungen sowie die genauen Ansatzpunkte für das Abrissgerät einzuschätzen. Ausserdem erfordert das Einziehen hinreichenden Bewegungsspielraum für die Technik. Der Fachmann spricht von einem Mindestabstand, welcher das 1,5fache der Höhe des Abrissobjekts betragen sollte.
Auch die professionelle Entsorgung des entstehenden Abbruchs muss von Anfang an im Blick bleiben. Es gilt, Umweltschutzbestimmungen sowie Regelungen des Abfallrechts zu berücksichtigen.
Arbeitsschutzmaßnahmen beim Einziehen
Selbst bei intakter Baukonstruktion bergen Abbrucharbeiten durch Einreißen ein hohes Gefährdungspotenzial aufgrund herabstürzender Bauteile. Daher ist vor jedem Abbruch die Prüfung der Statik des betreffenden Objekts unerlässlich. Hinzu kommt eine vergleichsweise hohe Belastung durch Staubentwicklung, Lärm sowie Vibrationen. Schon deshalb sollte man beim Einziehen unbedingt den geforderten Sicherheitsabstand einhalten.
Weiterhin muss das technische Equipment kontinuierlich auf Funktionsfähigkeit kontrolliert werden. So sollen Länge und Stärke des eingesetzten Zugseils den rechtlichen Vorgaben für Abrissarbeiten entsprechen. Ebenso muss gewährleistet sein, dass die Handwerker beim Einreißen die Anschlagpunkte für Zugmittel risikolos erreichen können. In dieser Hinsicht erwiesen sich Hubarbeitsbühnen beim Einziehen als zweckmäßig.