Scherschneiden

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Die Besonderheit beim Scherschneiden liegt darin, dass zwei Schneiden mit geringem seitlichen Versatz aneinander vorbeigeführt werden. Die dabei auftretenden Scherkräfte verschieben die Werkstoffteilchen. Das führt zur Zerteilung des Materials ohne Anfall von Spänen.
Dieses spanlose Trennverfahren kennt man vom Gebrauch handelsüblicher Haushaltsscheren. Aber auch Scheren innerhalb der industriellen Produktion besitzen speziell geformte Schneiden. Beispiele sind hydraulische Bergescheren, Stanzpressen und Tafelscheren.
Scherschneiden finden u.a. in der Blechbearbeitung sowie bei der Fertigung von Bremsscheibenabdeckungen im Automobilbau praktischen Einsatz.

Schneidvorgang beim Scherschneiden

Die erste Phase kann als Verformungsphase gekennzeichnet werden. Dabei setzt man beide Schneiden auf das zu zerteilende Material. Die Überwindung der Kohäsionskraft des Materials beginnt mit der Einkerbung beider Schnittmesser in den Werkstoff. Dadurch wird das Material rechtwinklig zur Bewegungsachse sowie in Schnittrichtung gedrängt. An den Keilwinkeln der Schneiden entsteht eine elastische Verformung. Die Druckfläche neigt sich im Winkel von ca. fünf Grad.
Die zweite Etappe beim Scherschneiden heisst Schnittphase. Beide Innenkanten der Schneidmesser dringen in das Werkstück ein. Der zu überwindende Reibungswiderstand hängt dabei vom zu bearbeitenden Material sowie vom Schliff der Schneidmesser ab.
Die abschließende Phase des Schneidvorgangs nennt man Bruchphase. Dabei kommt es zur Rissbildung sowie zum Materialbruch an den Schneidkanten. Schliesslich reißt es durch die Krafteinwirkung der Scherschneiden. Dies schließt den Arbeitsvorgang beim Scherschneiden ab.

Qualitätskriterien

Mittels Scherschneiden lassen sich zahlreiche Materialien bearbeiten. Allerdings hängt die Bildung von Bruch- und Schnittflächen von den spezifischen Eigenschaften der zu bearbeitenden Materialien ab. Spröde Werkstoffe bilden bei Einsatz dieses Arbeitsverfahrens im Vergleich zu weniger harten und brüchigen Materialien einen höheren Anteil von Bruchflächen aus.
Die Qualität der Schnittflächen wird durch verschiedene Aspekte bestimmt. Beim Scherschneiden sind dies Materialart und -stärke, das Verhältnis von Schneidspalt und Materialdicke, der Schliff der Schneidmesser, die Werkzeugform sowie der Umgang mit dem Arbeitsmittel.

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