Brennschneiden
Das Brennschneiden oder Autogenschneiden zählt zu den thermischen Arbeitsverfahren. Es fokussiert auf die Trennung von Baustahl höherer Härtegrade. Dazu nutzt man Brenngase. Dies sind Propan-Sauerstoffgemische sowie Acetylen-Sauerstoff.
Maschinen zum Brennschneiden werden manuell oder maschinell geführt. Kernelement dieser Technik ist die Heizdüse. Aus diesem ringförmig gestalten Modul tritt ein Gemisch von Sauerstoff und Brenngas aus. Im Zentrum der Heizdüse befindet sich die Sauerstoffschneiddüse. Sie dient der Zufuhr reinen Sauerstoffs.
Arbeitsprozess beim Brennschneiden
Grundlage dieses thermischen Schneidens ist der Verbrennungsvorgang mit Sauerstoff in kohlenstoffhaltigem Metall. Für den Schneidvorgang wird das zu trennende Metallstück mit einem Brenngas-Sauerstoff-Gemisch lokal auf Zündtemperatur erhitzt.
Anschließend öffnet man die Schneiddüse. Hier tritt Sauerstoff mit hohem Druck aus. Aufgrund des gebündelten Sauerstoffstrahls verbrennt der Stahl. Dadurch bildet sich eine Schnittfuge, in welcher sich Schneidschlacke befindet. Bei fortgesetzter Einwirkung des Sauerstoffstrahls wird dieses Oxid aus der Fuge geblasen. Im Ergebnis bildet sich eine saubere Schnittfuge.
Damit das Werkstück nicht vollständig aufschmilzt, wird der Sauerstoffstrahl beim Brennschneiden entlang der gewünschten Trennlinie bewegt. Die dabei realisierte Vorschubgeschwindigkeit sowie Sauerstoffdruck, Brenngas, Kohlenstoffgehalt des Metalls und die Stahllegierung beeinflussen die Qualität des Brennschnitts.
Praxisbeispiele und Vorteile
In der industriellen Produktion wird das Autogenschneiden zumeist vollautomatisch gestaltet. Es nimmt einen hohen Stellenwerk in der Robotertechnik ein.
Wichtige Einsatzfelder liegen im Anlagenbau, in der Automobilindustrie sowie beim Recycling von Baumaterial.
Da Stahl ab Materialstärken von sechzig Zentimetern nur durch Brennschneiden trennbar ist, ist dieses Verfahren beim Abbruch von Spezialobjekten unverzichtbar. Genannt seien beispielsweise Sicherheitsanlagen und Tresortüren.
Man schätzt das Autogenschneiden als wirtschaftliches Trennverfahren. Geringer Verschleiß sowie niedrige Anschaffungskosten begründen dies. Ausserdem besteht die Option, mehrere Brenner mit vollautomatischer Funktionsweise auf Portaltechnik zu installieren. Damit realisiert man u.a. Fasenschnitte. Zudem lässt sich das Brennschneiden u.a. mit der Plasmaschneidetechnik kombinieren.